Auf Amazon verkaufen oder doch lieber auf etsy oder der anderen Plattformen? Für den Verkauf deiner genähten Produkte gibt es heutzutage viele Möglichkeiten. In diesem Artikel berichte ich dir von meinen Erfahrungen und gebe dir Tipps speziell für den Verkauf auf Amazon.
Verkaufsplattformen: Meine Erfahrungen
Als ich begonnen habe, meine genähten Artikel zu verkaufen war Dawanda die go-to-Plattform. Speziell für den Verkauf von Handgefertigtem gegründet, war es die erste Wahl für die Eröffnung meines ersten Shops.
Es dauerte zwar einige Monate, bis die ersten Bestellungen eintrudelten, aber nachdem es einmal angelaufen war, lief es von alleine.
Um meine Reichweite zu steigern nahm ich als zweite Verkaufsplattform bald ebay hinzu. Meine Befürchtungen, dass dort nur Schnäppchenjäger unterwegs sind, haben sich nicht bewahrheitet. Man hat ja neben der Möglichkeit Auktionen zu erstellen, auch die Möglichkeit Festpreisangebote einzustellen. So umgeht man die Gefahr, dass die Produkte für einen Spottpreis verkauft werden. Einen faden Beigeschmack hatten jedoch vermeintliche Hobby-Verkäufer, die ihre Produkte für gerade mal den Material-Preis dort verkauft haben (wobei es die mittlerweile eigentlich auf allen Plattformen gibt).
etsy habe ich selbst nur kurz getestet und das auch nur für den Verkauf von Material, es lief aber überraschend gut. Meine Stoffe habe ich neben Deutschland auch nach England, Italien, in die USA und sogar nach Australien verkauft und verschickt. Für den Verkauf meiner genähten Produkte konnte ich mich mit etsy allerdings nie so wirklich anfreunden.
Ganz kurz habe ich auch Avocadostore getestet, eine Plattform speziell für den Verkauf von Eco Fashion und Green Lifestyle. Hast du also Produkte im Angebot, die diesen Voraussetzungen entsprechen, dann könnte auch das eine gute Verkaufsplattform für dich sein.
Verkaufen auf Amazon
Was mich allerdings total umgehauen hat (in absolut positiver Hinsicht) ist und war das Verkaufen auf Amazon.
Immer weiter auf der Suche nach Möglichkeiten zur Erweiterung meiner Vertriebsstruktur bin ich irgendwann auf Amazon gestoßen. Die Kosten waren überschaubar, die Möglichkeit, eine riesengroße Menge potentieller Kunden zu erreichen, gigantisch, also wieso es nicht zumindest mal versuchen?
Nach einigen Stolpersteinen (wie z.B. dem Freistellen meiner Produkte auf den Fotos und das Beantragen von EAN-Nummern für den Verkauf meiner Produkte, die Voraussetzung, aber natürlich nicht ganz billig, waren) habe ich es geschafft meine Produkte online zu stellen und innerhalb kürzester Zeit seeehhhrr gut verkauft (10-12 Bestellungen pro Tag waren keine Seltenheit). Sogar so gut, dass ich Dawanda und ebay irgendwann ad acta gelegt und nur noch auf Amazon verkauft habe.
Amazon Handmade oder Marketplace
Amazon Handmade kam erst einige Zeit nach meinem Start auf den Markt, weshalb ich meine Produkte auf Amazon Marketplace verkauft habe. Damals gab es nur die Möglichkeit, für eine Fixgebühr von 39 EUR/Monat (netto) zzgl. 15% Verkaufsprovision dort zu verkaufen. Mittlerweile kann man auch den Tarif “Einzelanbieter” wählen und zahlt pro verkauftem Artikel 1 EUR netto zzgl. 15% Verkaufsprovision. Gerade für den Start, wenn man noch keine 40 Artikel im Monat verkauft, eine super Möglichkeit, da man erst dann Kosten hat, wenn wirklich etwas verkauft wurde (bitte nicht vergessen, auch hier benötigst du Rechtstexte! Am besten von der IT-Recht-Kanzlei).
Amazon Handmade hat eine etwas andere Kostenstruktur: Hier zahlst du pro Verkauf 12% Verkaufsprovision (netto). Du hast also auch erst Kosten, sobald der erste Artikel verkauft wurde. Es gelten keine so strengen Richtlinien für Fotos wie auf Amazon Marketplace (hier müssen die Fotos freigestellt werden, es darf keine Deko oder sonstiges außer dem Produkt auf dem Foto zu sehen sein) und man benötigt auch keine EAN-Nummern (Nummern zur eindeutigen Identifikation deiner Produkte).
Da ich für meinen Neustart die Kosten so gering wie möglich halten möchte, werde ich als Plattform also auch auf Amazon Handmade setzen.
Was die Suchfunktion auf der Startseite von Amazon angeht, ist es egal, ob man auf dem Marketplace oder auf Handmade verkauft. Gefunden werden können deine Produkte auf beiden Plattformen über die “normale” Suche auf der Startseite. Möchte ein Kunde speziell etwas Handgemachtes kaufen, dann hat er natürlich die Möglichkeit, dies über die entsprechende Kategorie auszuwählen.
Vorteile Amazon Handmade
Amazon hat eine riesige Reichweite, die du für dich nutzen kannst.
Es herrscht vergleichsweise wenig Konkurrenz im Bereich Handmade (bei bestimmten Produkten gibt es natürlich Ausnahmen).
Die Kosten sind vergleichbar mit den Kosten auf etsy, es gibt aber keine Einstellgebühren und zahlst erst beim Verkauf eines deiner Produkte.
Bestell- und Rücknahmeprozess sind recht unkompliziert.
Du musst keinem Kunden nachlaufen, damit du dein Geld bekommst: Der Kunde zahlt an Amazon und du kannst dir von dort dein Geld auszahlen lassen.
Nachteile Amazon Handmade:
Der Einrichtungsprozess kann mitunter etwas kompliziert sein (der Support hilft dir da aber i.d.R. schnell weiter).
Auch hier bist du nicht vor Kunden sicher, die behaupten, sie hätten ihre Bestellung nicht bekommen. Deshalb gilt: Am besten mit Nachweis verschicken, da Amazon sonst i.d.R. zugunsten des Kunden entscheidet.
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